18.02.2025

Einsparpotentiale beim Aluminium polieren

 

Maximal effizientes Polieren von Aluminium spart Industrieunternehmen Zeit und Geld. Die Betrachtung des Härtegrads des Aluminiums ist hierfür zentral und kann gezielt genutzt werden, um Prozesse wirtschaftlich zu gestalten. Im Artikel erfahren Sie, wie sich durch dieses Wissen und darauf optimierte Prozessparameter signifikante Einsparpotenziale realisieren lassen.

Spezifikation des Aluminiums beeinflusst Wirtschaftlichkeit des Polierverfahrens

Tragende Aluminiumteile am KFZ oder bei Dachrelings haben höhere Festigkeiten als z.B. nicht-tragende Zierteile im Interieurbereich. Dies hat Auswirkungen auf das Polierverfahren. In systematischen Versuchsreihen mit Aluminiumprüfplatten eines führenden Herstellers von Aluminium in Polierqualität konnte nun erstmalig nachgewiesen werden, dass bei geringeren Zugfestigkeiten ein höherer Abtrag und damit schnellere Ergebnisse erzielt werden können, als dies bei härteren Qualitäten der selben Legierung der Fall ist. Dies hat maßgeblichen Einfluss auf die Polierzeit und damit auf die Kosten des Polierverfahrens. Der Vorteil für Industrieunternehmen ist groß, denn signifikante Einsparpotentiale können aufgezeigt werden. Durch die systematische Bestimmung der Abhängigkeit der Polierperformance vom Härtegrad des Aluminiums wird deutlich, welche Einsparpotentiale im Wechsel auf eine alternative Spezifikation liegen können. Des Weiteren können Polierpasten noch gezielter auf die jeweilige Spezifikation abgestimmt werden, da es nun möglich ist, die unterschiedlichen Abtragsleistungen für Schleifspuren bzw. „Orangenhaut“ genau zu bestimmen. Industrieunternehmen kommen durch die gewonnenen Erkenntnisse wirtschaftlicher zu den bestmöglichen Oberflächenqualitäten.

Härtegrad von Aluminiumprofilen wird durch den Herstellungsprozess beeinflusst

Das Beispiel der Automobilindustrie bietet sich für eine genauere Erklärung an: die hier relevanten Aluminiumprofile haben unterschiedliche Spezifikationen und Härtegrade. Diese werden durch die Temperaturauslagerung beim Herstellungsprozess beeinflusst. Das Rohmaterial wird gegossen und dann durch Strangpressen geformt., wobei das Material durch ein hohles Werkzeug gepresst wird. Die Art und Weise des nachfolgenden Aushärtungsprozesses bestimmt den Härtegrad des Materials. Gängige Dehngrenzen (Rp02) der Legierung EN AW 6401 (Al 99,9 MgSi) sind z.B. FXX (30 N/mm2), F18 (100 N/mm2) und F24 (220 N/mm2).

Fazit: Es ist erstmals gelungen, die Abtragsleistung beim Polieren auf unterschiedlich harten Aluminiumqualitäten der gleichen Legierung zu bestimmen. Für Industrieunternehmen eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten, die Wirtschaftlichkeit Ihres Polierverfahren zu erhöhen. Dies ist entweder durch den Wechsel auf eine verfahrensgünstigere Alu-Qualität oder eine optimierte Einstellung der Prozessparameter auf die eingesetzte Aluminiumspezifikation erreichbar.